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  • AutorenbildMarion Wosowiecki

Ein Hütehund, der jagt doch nicht!

Ein Irrglaube, aber man hört es auch heute noch immer wieder. Hierzu muss man wissen, dass das Hüten aus dem Jagdverhalten heraus gezüchtet wurde. Das Jagdverhalten besteht aus einer Verhaltenskette:

Ausschau halten, Anpirschen, Aufspüren, Hetzen, Packen, Töten, Fressen.

Anpirschen, Einkreisen und Hetzen sind die Jagdsequenzen, die bei Hütehund züchterisch gefördert wurden. Das Erlegen und Töten dagegen wurde weitgehend abgemildert. Da der Hütehund in der Regel aber eine sehr enge Bindung zu seinem Menschen hat, sind die Jagdausflüge meistens kurz.

Nicht so bei Yuki, ihr längster Ausflug dauerte 1 1/2 Std. und auch hier kam sie nicht von alleine, sondern wir haben sie gefunden, seelenruhig wartete sie im Wald, mit dem Vertrauen, dass sie schon irgendjemand abholt. Wenn man das liest, denkt jeder gleich, der Hund hat keine Bindung zu seinem Menschen und hier möchte ich Sonja Meiburg zitieren " Ist mein Hund gehorsam, hat er eine gute Bindung zu mir oder wenn mein Hund nicht jagen geht, bin ich ihm wichtiger und das ist ein Zeichen für eine gute Bindung. Genau das Gegenteil kann auch der Fall sein. Wenn dein Hund jagen geht, dann hat er das Vertrauen zu dir, dass du auch noch da bist, wenn er wiederkommt." Oder eben in Yuki's Fall, dass wir sie schon finden.


Wie fing alles an: Wie schon geschrieben, zeigte Yuki schon sehr früh, im Alter von ca. 10 Wochen, dass ihr Jagdinstinkt sehr ausgeprägt ist, mit 5 Monaten machte sie sich das erste Mal auf und davon, da waren es noch 30 Minuten und ich dachte auch, sie ist noch sehr jung und hat mich nicht mehr gefunden. Gut, dass es Naomi gibt, auf sie ist Verlass und sie hat den Jungspund bisher immer wieder gefunden. Seit über einem Jahr trägt Yuki auch ein GPS, das auch schon mehr als gute Dienste geleistet hat.


Nun habe ich natürlich nicht untätig zugeschaut, wie mein Hund jagen geht. Anfangs war ich auch guten Mutes, hatte ich doch bei Pia Gröning eine Zusatzausbildung in Sachen Jagdverhalten gemacht und so ging ich auch voller Elan an die Sache ran. Zuerst hat sich auch alles gut entwickelt, Yuki war an der 30 Meter Leine gesichert, der Rückruf klappte gut, nun in manchen Situationen war sie natürlich nicht ansprechbar, aber sie war ja auch noch jung. Und dann als sie älter und kräftiger wurde, veränderte sich die Situation. Plötzlich war ich nicht mehr imstande, die Leine zu beherrschen, sie rutschte mir einfach immer öfter durch die Füsse, Yuki wurde geschickt darin Boden zu gewinnen, indem man einfach immer und immer wieder mit Anlauf in die Leine rennt. Und irgendwann war die dann zu Ende und der Hund weg.


Fortsetzung folgt...

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