Sie hatte einen nicht ganz so leichten Start ins Leben. Im Alter von 6 Wochen hat sie sich Schien- und Wadenbein gebrochen uns musste operiert werden. Da sie so nicht bei ihren Geschwistern bleiben konnte, kam sie etwas früher als geplant bei uns an. Natürlich mit Halskrause und das machte die erste Begegnung mit Naomi nicht so leicht. Naomi fand diesen Hund gruselig und hat dementsprechend reagiert. So blieb mir nichts anderes übrig, als die Hunde zu trennen und zwar ganze vier Wochen lang.
So musste Yuki natürlich auch von Anfang an viel alleine bleiben, da ich auch Naomi gerecht werden musste. Und bald hat sich unser erstes Problem bemerkbar gemacht, Yuki ist ein Hund, der alles, aber auch wirklich alles kommentieren muss. Entweder durch Bellen, Fiepen oder Jaulen und das in den höchsten Tönen. Als Welpe war das furchtbar unangenehm, da das Bellen so hoch war, dass es wirklich in den Ohren schmerzte (wie gut, dass wir keine Nachbarn haben). Nun, wie das Problem angehen, mit einem Hund, der sich möglichst nicht bewegen soll, ignorieren ging in diesem Fall nicht, da sie sich immer mehr hinein gesteigert hat. Also blieb nur das, was man eigentlich nicht rät: Hoch nehmen und versuchen zu beruhigen. Die Auswirkungen kommen später.
Mit dem operierten Bein, war auch das übliche Welpentraining nicht möglich. Es wurde ein Stift zur Stabilisierung eingesetzt und leider war auch die Wachstumsfuge betroffen, so dass man damit rechnen musste, dass das Bein nicht richtig mit wächst.
Viele werden sich jetzt fragen, warum hat sie den Hund überhaupt genommen? Ja, hier war das Herz des Besitzers zu Gange und nicht der Verstand des Hundetrainers. Im nach hinein hatte sich ja auch heraus gestellt, dass die Wahl des Züchters alles andere als optimal war, das möchte ich hier aber gar nicht alles erläutern. Hier der Rat des Hundetrainers, an alle Welpenkäufer: Versucht euer Herz nicht von den süßen Welpen erweichen zu lassen, benutzt auch euren Verstand und euer Bauchgefühl. Es muss bewusst sein, dass die meisten Züchter ihre Ware (auch wenn das hart klingt) verkaufen wollen. Schreckt nicht davor zurück, auch im letzten Moment noch nein zu sagen und prüft den Kaufvertrag genau.
Zurück zu Yuki. Wie gesagt, ein normales Training war in den ersten vier Wochen nicht möglich. So lernte sie an der lockeren Leine zu laufen. Danach stand für mich die Physiotherapie im Vordergrund, es war wichtig Muskulatur aufzubauen. Es stellt sich, wie befürchtet heraus, dass ihr Beinchen im Alter von 3 Monaten 1,5 cm kürzer war, als das Andere. Ich musste damit rechnen, dass es noch mehr wurde. Außerdem stellte sie das li. Bein beim Sitzen nach außen, das wollte ich auf keinen Fall bestätigen, deswegen musste auch dieses Training zurück stecken. Auch den so wichtigen Rückruf konnten wir nicht üben, weil sie das Beinchen im schnellen Galopp, den ich hier unbedingt haben wollte, nach außen weg warf.
Mir ist als Trainer sehr früh, schon mit 10 Wochen, ihr großes Interesse an Wildspuren aufgefallen, als sie endlich von der Leine durfte, war sie eigentlich fast nur noch im Gebüsch unterwegs. Und so kam es, dass sie relativ früh, mit 5 Monaten, das erste Mal weg war und wir sie über 30 Min. gesucht haben. Wie gut, dass es Naomi gibt, sie hat Yuki wieder gefunden.
Fortsetzung folgt.
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