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  • AutorenbildMarion Wosowiecki

Welches ist das richtige Futter für meinen Hund?

Diese Frage bekomme ich immer häufiger gestellt. Ich kann verstehen das eine Entscheidung im Futterdschungel vielen Besitzern schwer fällt. Es gibt eine unglaubliche Anzahl an Trockenfuttern, mittlerweile für große, kleine, dicke, dünne Hunde, für die verschiedenen Rassen usw. usw. Soll man Normales, Kaltgepresstes oder Halbfeuchtes nehmen? Beim Nassfutter sieht es ganz ähnlich aus. Und dann liegt natürlich Barfen auch voll im Trend oder vielleicht doch lieber für den Hund kochen?


Ich möchte euch in einer Artikel Serie, die wichtigsten Fakten für jedes Futter darlegen, um euch die Entscheidung vielleicht etwas leichter zu machen.


Widmen wir uns als erstes dem Trockenfutter. Fast alle Trockenfutter, die auf dem Markt erhältlich sind, werden extrudiert. Das heißt, die Futtermasse (also sowohl Fleisch, als auch Gemüse, Getreide ect.) wird mit hohem Druck und kurzzeitig hohen Temperaturen durch eine Presse gedrückt und in Form gebracht. Danach werden verloren gegangene Vitamine und Fette sowie Geschmacksverstärker aufgespritzt.


Beim kaltgepresstem Futter erfolgt die Herstellung der Pellets bei wesentlich niedrigeren Temperaturen, allerdings müssen die Bestandteile vorher höher erhitzt werden. Ein Aufsprühen von Fetten und Vitaminen findet hier nicht statt. Die Pellets zerfallen im Magen des Hundes und quellen nicht auf, wie beim normalem Trockenfutter.


Gebackenes Futter: Hier wird die Rohstoffmasse auf große Bleche aufgetragen und bei ähnlichen Temperaturen wie beim Extrusionsverfahren gebacken, nur über einen längeren Zeitraum.


Halbfeuchtes Futter wird auch durch Extrusion hergestellt, allerdings mit einem höheren Feuchtigkeitsgehalt (ca. 30%, normales TF 10%). Dadurch wird es für den Hund schmackhafter, ist aber nicht so lange haltbar (Schimmelgefahr!) Zur Befeuchtung enthält es oft das umstrittene Propylenglycol. Dieser chemische Zusatz ist im Katzenfutter verboten.


Alle Trockenfutter gehören zu den Alleinfuttermitteln und sind Mischungen aus den Einzelfuttermitteln (Ausgangserzeugnisse aus tierischer, pflanzlicher oder mineralischer Herkunft). Sie enthalten:

Rohprotein

Rohfett

Rohasche

Rohfaser


Diese Analysedaten sind leider unbrauchbar, da man mit Ihnen die Qualität des Hundefutters nicht beurteilen kann. Das Rohprotein könnte z.B. aus einer alten Schuhsohle stammen und das Fett aus Altöl.

Protein ist nicht gleich Protein, denn je nachdem, ob es aus Muskelfleisch, aus Bindegewebe, aus Hufen, Federn, Haaren oder pflanzlichen Stoffen gewonnen wird, kann es vom Hund unterschiedlich verwertet werden.

Der Rohaschegehalt sagt aus, wie viel Mineralien im Futter enthalten sind. Es ist ein theoretischer Wert, wie viele unverbrennbare Reste bleiben würden, wenn man das Futter bei hoher Temperatur verbrennt. Ein hoher Rohaschegehalt, kann darauf hinweisen, dass viel Knochen, Feder, Hühnerschnäbel und ähnliches verarbeitet wurden. Das ist das, was man als tierische Nebenprodukte versteht und sich beim Hund mit großen Kotmengen äußert. Der Rohaschegehalt sollte auf jeden Fall unter 10% sein, je weniger desto besser, da es hier zu Nierenschädigungen kommen kann.

Rohfasern sind unverdauliche Pflanzenbestandteile, die enthalten sein müssen, um die Kotkonsistenz zu regulieren.

Rohfett ist der Teil des Futtermittels, der sich in Fettlösungsmitteln löst. Er ist wichtig für die Energie und Leistungsfähigkeit des Hundes.

Kohlenhydrate müssen vom Hersteller bei den Inhaltsstoffen nicht angegeben werden. Man findet im Internet aber viele Rechner, um sich den Gehalt kostenlos ausrechnen zu lassen. Als Faustregel gilt, je höher der Proteingehalt um so niedriger die Kohlenhydrate. Das sieht man bei vielen getreidefreien Futtern und verunsichert viele Hundebesitzer, da der Irrglaube besteht, dass der Hund bei einem zu hohen Proteingehalt dick wird.


Auch bei teuren Produkten werden gerne Geschmacks- und Zusatzstoffe verwendet, um die Akzeptanz zu erhöhen. Diese künstlichen Aromastoffe müssen nicht deklariert werden! Hier ist darauf zu achten, ein Futter zu wählen, das den Vermerk "ohne künstliche Aromastoffe und Geschmacksverstärker" trägt.


Im zweiten Teil werde ich mich der Zusammensetzung des Trockenfutters widmen.

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